Mit dem Aufenthalt in Medan, komme ich nun auch zum Ende meiner Indonesien-Reise. Bevor wir in Medan angekommen sind, haben wir gar nicht recherchiert was man in der Stadt unternehmen kann. Es war eher eine logische (und logistische 😊) Entscheidung die letzten zwei Nächte vor dem Rückflug dort zu verbringen, um keine lange Anreise zum Flughafen zu haben.
Unser Guide Lely vom Dschungeltrekking hat uns gefragt, weshalb wir 2 Nächte in Medan verplanen, denn dort könnte man nichts machen. Wir dachten in dem Moment er übertreibt bzw. er möchte Werbung für seinen Wohnort machen, damit wir länger dortbleiben und noch eine Tour buchen.
In Medan angekommen, haben wir dann online recherchiert und mussten feststellen, dass es tatsächlich vergleichsweise wenige Empfehlungen für Sehenswürdigkeiten bzw. Aktivitäten in Medan gibt. Ich fasse euch gerne zusammen, was wir in Medan erlebt haben.
Ein Besuch in der großen Moschee
Die erste Empfehlung, auf welche wir bei der online-Recherche gestoßen sind, war ein Besuch der großen Moschee. Dort gab es keinen fixen Eintrittspreis, wir wurden gebeten eine freiwillige Spende zu geben. Beim Einlass wurden wir dann gefragt, ob es für uns in Ordnung sei, kleidungskonform die Moschee zu betreten. Wir haben eingewilligt und beide Sarongs bekommen, welche unsere Beine bis über die Knie bedeckten und ich musste zusätzlich noch meine Haare bedecken.

Mehr Infos gab es beim Einlass nicht – als wir vollständig angekleidet waren, durften wir in die Moschee. Dort sind wir dann herumspaziert um haben alles erkundet. Ich glaube wir waren dort die einzigen Touristen. Da wir beim Eingang keine weiteren Infos bekommen haben und es keine englischsprachigen Schilder oder andere Informationen gab, haben wir die Moschee auf eigene Faust erkundet. Erst als ich die Moschee betrat, einen Raumtrenner sah und mich die Männer dort irritiert anstarrten merkte ich, dass ich im Gebetsbereich der Männer war und der Bereich der Frauen auf der gegenüberliegenden Seite war.

Der Besuch der Moschee war schön, allerdings wäre es besser gewesen mit einem Guide hinzugehen. Erstens weiß man dann wie man sich dort respektvoll verhält und überdies lernt man mehr über die Kultur sowie Religion.
Der Sultanspalast Istana Maimun
Nach einem kurzen Spaziergang quer durch einen schön angelegten Garten, gelangt man zum Sultanspalast der Provinz Nordsumatra. Der Palast ist durch eine Mischung verschiedener Baustile wie italienischen sowie spanischen Elementen gekennzeichnet.
Im Inneren findet man auf Tafeln einige Informationen zur Geschichte der Sultane sowie viele kleine Shops welche Souvenirs und traditionelle Kleidung verkaufen.

Wir haben alle Infos, welche dort auf Englisch verfügbar waren, gelesen. Nachdem die Geschichte der Sultane von den Informationstafeln her vor ca. 100 Jahres geendet hat, haben wir dann dort bei den Mitarbeitern nachgefragt, wie die Situation heute sei. Ein Mitarbeiter, welcher sehr gut Englisch sprechen konnte, hat sich für uns Zeit genommen und uns Einiges erklärt.
Der aktuelle Sultan wurde bereits mit 7 Jahren in dieses Amt berufen, da sein Vater überraschend verstarb. Aktuell ist er im Ausland, um dort zu studieren. Der Sultan hat keine Machtbefugnisse, es ist eher ein symbolisches Amt als Symbol für die Geschichte der Stadt.
Vihara Gunung Timur
Dieser chinesische Tempel wurde im Jahr 1962 erbaut. Es war ein schöner Tempel.


Wir waren auch hier die einzigen Touristen (bzw. generell die einzigen Besucher) und da es dort keine Informationsschilder gab, kann ich euch dazu leider nicht wirklich viel berichten. Wir sind eine Runde durchspaziert und wieder gegangen.
Lokalempfehlungen
Dieses Restaurant ist eines der älteste Lokale in ganz Indonesien. Es eröffnete ursprünglich als Bäckerei im Jahr 1929.

Auf der Speisekarte gibt es sogar den „Wiener Café“. Das Eis kann ich hier auch sehr empfehlen.
Dieses Lokal kann ich sowohl für den guten Café als auch für die großartigen Süßspeisen empfehlen. Beim Durchblättern der Süßspeisen-Karte konnte ich mich gar nicht entscheiden was ich bestelle – am liebsten hätte ich 5 verschiedene Speisen bestellt.

Mit diesen Erfahrungen würde ich anderen Reisenden empfehlen, nur eine Nacht in Medan zu verbringen. Es ist praktisch vor dem Weiterflug schon in Flughafennähe zu sein, da die typischen Touristenorte wie zum Beispiel Bukit Lawang einige Stunden vom Flughafen entfernt liegen.
Es gibt aus meiner Sicht nicht so viel zu sehen. Des Weiteren ist die Stadt so groß, dass man keine nette Hauptstraße mit Lokalen hat, an der man entlang schlendern kann. Es ist alles sehr weitläufig verstreut und man ist immer auf Transportmittel angewiesen, um von einem Ort zum nächsten zu kommen.
Wenn ich meinen Aufenthalt mit dem Wissen nochmal planen würde, würde ich mir für einen Halbtag einen Guide nehmen und mit dieser Person die Sehenswürdigkeiten besuchen. Mit Hintergrundinformationen und generell einer Person, der man Fragen stellen kann, ist alles interessanter. 😊
Welche Stadt habt ihr schon einmal besucht, wo eurer Meinung nach im Nachhinein gesehen ein kürzerer Aufenthalt auch ausgereicht hätte?
Danke dir für deinen Beitrag und die Erfahrungen an denen du uns immer teilhaben lässt. Es kann schon immer wieder passieren dass man wo landet und sich denkt, schade um die Zeit. Aber so wie ich deinen Aufenthalt wahr nehme, hast du das Optimale daraus gemacht und ab und zu es etwas langsamer anzugehen schadet ja auch nicht 😉. Hauptsache das Essen und der Kaffee waren gut! Ich bin schon auf deine Berichte aus Japan gespannt!☺️