Nach einigen Tagen in Tokio wollte ich etwas Abwechslung zu so einer großen Stadt und machte mit zwei anderen Reisenden aus dem Hostel einen Tagesausflug nach Takao. Da unser Hostel bereits etwas westlich vom Zentrum Tokios lag, war der Weg für uns nach Takao mit ungefähr 30 Minuten Fahrtzeit ein Katzensprung.
Eine Mitarbeiterin von unserem Hostel hat uns bereits einen Überblick zu den Wanderwegen geschickt und wir hatten schon einen Plan, welchen Weg wir gehen wollen. Mit unserem Plan gingen wir nochmal dort zur Übersichtstafel, um zu checken, wo unser Wanderweg genau startet. Also wenn die Intention war, Touristen zu verwirren, dann waren die Zuständigen sehr erfolgreich! Gefühlt bei jedem Plan hatten die Wanderrouten unterschiedliche Farben und viele Pläne waren dann noch dazu im Vergleich zum Plan davor komplett gespiegelt, also einfach nur chaotisch und man hat es einem sehr schwer gemacht sich zu orientieren.
Zum Glück haben wir dennoch unseren Weg über den „Inariyama course“ hinauf gut gefunden. Der Weg schlängelte sich quer durch einen Wald. Eine lustige Auffälligkeit war, dass es nur wenige Wege gab, bei denen man wirklich normal am Erdboden ging. Oft wurden über dem Boden Treppen oder auch nur einfache Holzbretter gebaut, auf denen man gehen konnte – ich weiß nicht genau weshalb – vielleicht dass man sich die Schuhe nicht schmutzig macht? 😊
Neben den Brettern in Form von Stufen oder auch nur einfachen Brettern über dem Boden, war eine weitere Auffälligkeit an diesem Tag die Anzahl an Spinnen, welche wir gesehen haben. Gefühlt an jeder Ecke hing ein großes Spinnennetz und die Spinnen darin hatten prachtvolle Farben. Ich habe mich an dem Tag etwas mit meiner Kamera herumgespielt und versucht die Spinnen bestmöglich in Szene zu setzen. 😊
Ansonsten haben wir generell an dem Tag wenig Tiere gesehen. Neben den Spinnen haben wir einen wunderschönen großen Schmetterling beobachtet, welcher am Wegrand auf einer Blüte gesessen ist.
Oben am Berg Takao angekommen, hatten wir eine super Aussicht. Leider war es etwas bewölkt, weil theoretisch sieht man von dort aus an klaren Tagen sogar bis zum Fuji.
Wir beschlossen dann noch ein Stück weiter, bis zur Spitze des Bergs Shiroyama zu wandern. Unsere Motivation verflog dann innerhalb kürzester Zeit, nachdem wir feststellen mussten, wie viele Stiegen auf uns zukamen. Was aber schön war, war die Ruhe ab diesem Zeitpunkt.
Die meisten Besucher gehen nur bis zur Spitze des Takao und drehen dann wieder um. Nur wenige gehen so wie wir weiter, somit hat man dann wirklich die Natur quasi für sich.
Nach einer Vielzahl an Stufen und Spinnen-Fotostopps sind wir dann an der Spitze des Shiroyama angekommen. Oben gab es Holzbänke zum Rasten und auch ein Lokal, wo man sich mit Essen und Getränken stärken konnte. Neben selbst gemachten Speisen verkauften sie auch dort oben diese typischen Fertiggerichte in der Plastikschale – man kommt nicht aus!
Nach einer kurzen Pause gingen wir dann wieder zurück zum Berg Takao. Von dort aus nahmen wir dann eine andere Route zurück, nämlich den „Omotesando trail“. Dieser ist zum größten Teil ein betonierter Weg, welcher den Berg hinabführt. Was aber spannend ist, ist dass dieser Weg an zahlreichen wunderschönen Tempeln vorbeiführt. Der Weg ist sehr schön und abwechslungsreich zu gehen.
Beim letzten Drittel des Weges hinab kann man sich entscheiden, ob man diesen weiterhin entlang eines asphaltierten Weges gehen möchte oder die Seilbahn oder einen Sessellift hinunter nehmen möchte. Wir haben uns für Gehen entschieden – ist die gesunde und kostenlose Variante 😊 Ich denke aber, dass man vom Sessellift eine sehr schöne Aussicht hat, also ist dieser sicher auch eine gute Option.
Achtung: Der Sessellift dort hat KEINEN Sicherheitsbügel. Also bitte nur nehmen, wenn ihr super schwindelfrei seid und ohne Kinder unterwegs seid.
Der Ausflug nach Takao hat sich wirklich gelohnt. Es ist sehr nah bei Tokio und trotzdem eine wunderschöne Ruhe-Oase. Die schöne Landschaft lässt die Anzahl an Stiegen etwas in Vergessenheit geraten – nur nehmt euch dann für die 2 Folgetage keine sportlichen Höchstleistungen vor, denn der Muskelkater kommt, das garantiere ich euch! 😊
Die Bretter wirken wie eine Sportanlage und haben vielleicht zusätzlich den Muskelkater befördert. Wie groß sind denn diese Spinnen? Ich bin mir nicht sicher wie schön ein Spinnenweben umsäumter Weg ist.
Du hast mit deiner Kamera ganz wunderbare Bilder eingefangen, das Spinnennetz ist wunderschön anzusehen. Die Holzböden am Weg sind eine gar nicht so schlechte Idee, wenn ich bedenke wie gatschig manchmal unsere Waldwege sind und wie viel Mühe es dann kostet die Schuhe wieder sauber zu bekommen. Aber gesünder für unseren Bewegungsapparat ist es natürlich direkt auf dem Waldboden zu gehen. Das muss ein toller Ausflug gewesen sein. 😀