Am Weg von Bicheno in Richtung Süden der Insel haben wir unseren Besuch von Maria Island eingeplant. Diese unbewohnte Insel ist 20km lang und 13km breit und ist durch 2 sichelförmige Buchten in 2 Teile geteilt, wobei die schmalste Stelle dieser Buchten nur mehr eine Breite von in etwa 200 Metern aufweist.
Maria Island wurde zwischen 1825 und 1832 von den Engländern als Strafkolonie genutzt. 1884 wurde die Insel von dem italienischen Unternehmer Diego Bernacchi gepachtet. Er baute auf der Insel eine Zementfabrik und versuchte diese zu besiedeln. Bereits im Jahr 1892 scheiterte sein Vorhaben, weil die Zementfabrik nicht genug Einkommen brachte. Im Jahr 1925 versuchte er sein Glück ein zweites Mal und wollte die Insel mit Tourismus beleben – da war er seiner Zeit leider etwas voraus und somit scheiterte er nochmal. Später wurde Maria Island von Farmer-Familien besiedelt. Im Jahr 1971 kaufte die Regierung das Land auf und widmete es in einen Nationalpark um.
Einige Gebäude aus der Geschichte dieser Insel wie zum Beispiel Farmgebäude, das Sträflingslager oder Zementtürme sind bis heute noch erhalten und teilweise zum Weltkulturerbe anerkannt worden.
Eine Fähre startet vom Hafen Triabunna und fährt in ca. 30 Minuten nach Maria Island zum Hafen in Darlington. Auf der Insel gibt es keinen motorisierten Verkehr. Man kann sich zu Fuß oder mit dem Fahrrad fortbewegen.
Wir sind zu Fuß gegangen und haben einige Wanderwege erkundet. Zuerst sind wir den „Fossil Cliffs“-Rundwanderweg gegangen, welcher wie der Name schon verrät an den „Fossil Cliffs“ vorbeiführt.
Diese Steinblöcke und Felswände sind mit unzähligen versteinerten Muscheln und Meeresschnecken bedeckt.
Anschließend sind wir den „Reservoir Circuit“ gegangen, welcher durch einen schönen Wald führt und an einem Teich vorbei, bei welchem man verschiedene Vögel beobachten kann.
Zum Schluss sind wir dann noch einen Weg zu den bekannten „Painted Cliffs“ entlang spaziert. Diese liegen ungefähr 2km südlich der Fähranlagestation. Dort hat das eisenhaltige Wasser den ursprünglich weißen Kalkstein in Rottönen gefärbt.
Der größte Ort auf Maria Island ist Darlington. Dort steht eine Tourist Information sowie ein paar einfache Häuser, in denen Touristen übernachten können (im Gebäude des ehemaligen Sträflingslager). Viele Touristen zelten auch auf der Insel, um mehr Zeit zu haben noch weitere Wanderwege zu erkunden.
Neben der wunderschönen und abwechslungsreichen Landschaft konnten wir auch einige Tiere wie Wallabys, Hühnergänse und Wombats und andere Vögel beobachten.
Noch eine interessante Geschichte zur Tierwelt auf Maria Island:
Im Jahr 2012 wurde der dort bis dahin noch nicht ansässige tasmanische Teufel auf der Insel ausgewildert. Das Ziel war die durch eine Infektionskrankheit stark reduzierte Population wieder aufzubauen. Die Population erholte sich durch diese Maßnahme jedoch mit negativen Begleiterscheinungen. Die Population der dort ansässigen Zwergpinguinen bzw. der Kurzschwanz-Sturmtaucher reduzierte sich drastisch. Vogelschützer fordern daher den Umzug der tasmanischen Teufel, um die Vogelpopulationen zu schützen.
Tipp: Nehmt euch genügend Wasser und eine Jause mit zu diesem Ausflug - auf der Insel gibt es keine Möglichkeit etwas zu kaufen.
Für mich persönlich hat ein Tagesausflug gut gepasst. Wenn man auf der Insel übernachtet, würde ich empfehlen für die Erkundung der weniger touristischen Strecken im Süden unbedingt ein Fahrrad zu nehmen, da die Wege doch sehr weitläufig sind.
Der Wombat schaut so was von putzig aus, dass Bild muss ich unbedingt Fritz zeigen - und dann wird er mir wieder erzählen das der Kot des Wombats eckig ist.😂 Maria Island scheint ebenfalls einen Ausflug wert zu sein. Es dürften überhaupt sehr wenig Touristen unterwegs zu sein, was mir sehr gut gefällt.😉
Danke für die super schönen Eindrücke liebe Julia, die Farben sind ein Wahnsinn :) GlG aus dem kalten und grauen Irenental