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Ashtanga Yoga in Canggu, Bali – Man lernt durch Fehler!

An meinem letzten Tag in Canggu wollte ich ein neues Yoga-Studio ausprobieren, welches mir empfohlen wurde – das Samadi Yoga Studio. Da ich zu Mittag aus meinem Zimmer raus musste, habe ich jene Yoga-Einheit in dem Studio gebucht welche zeitlich gut gepasst hat, ohne mich näher damit zu beschäftigen, worauf ich mich hier einlasse. Ich bin auf Reisen, um Dinge zu erleben und neue Erfahrungen zu machen – so finde ich es auch bei Yoga spannend neue Stile kennenzulernen. Die Einheit hieß „Ashtanga Mysore All Level“ – durch die Bezeichnung „all level“ habe ich mir gedacht, dass ich nicht viel falsch machen kann, wenn ich diese Einheit besuche.


Die Yoga-Einheit sollte um 7 Uhr Früh starten. Als ich dort pünktlich ankam, war ich allein im Yoga-Studio. Der Raum hatte eine nette Lage im 1. Stock mit Blick auf einen Tempel.


Nach einigen Minuten kam eine andere Touristin und fragte mich welche Yoga-Einheit ich gebucht habe und wann diese startet. Ich habe ihr den Namen genannt und sie hat daraufhin gesagt, dass sie diese Einheit sicher nicht mitmachen wird und fragte mich wie viel Erfahrung ich in Ashtanga Yoga habe. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich das noch nie gemacht habe. Daraufhin hat sie mich verwundert angesehen und mir erklärt, worum es bei dieser Einheit geht. Es ist eine Selbstpraxis von Ashtanga in welcher man vorgegebene Bewegungsabfolgen in seinem eigenen Tempo macht. Die Trainerin ist nur dafür da, um Hilfestellungen zu geben, wenn benötigt, aber an sich macht man Ashtanga in dieser konkreten Einheit für sich allein – daher wäre es schon eine gute Voraussetzung etwas geübter in Ashtanga zu sein. Sie wünschte mir viel Glück und verließ den Raum.


Kurz darauf kamen zwei andere Teilnehmerinnen und die Trainerin in den Raum. Ich habe der Trainerin gleich gebeichtet, dass ich noch nie zuvor Ashtanga gemacht hatte. Sie hat mich etwas belustigt angesehen und meinte sie wird mir helfen und ich kann gerne hierbleiben, wenn ich möchte. Ich habe mich bedankt und die Trainerin hat mir dann einen A4 Zettel überreicht mit der Abfolge der Asanas.


Die erste Abfolge war mir aus dem Hatha Yoga bekannt und ich startete motiviert hinein. Vier Mal sollte man die erste Abfolge machen. Danach kam eine weitere Abfolge mit vier Wiederholungen, welche ich nicht kannte. Es war schon etwas mühsam ständig auf dieses Blatt Papier zu blicken, um zu sehen welche Übung als Nächste dran war bzw. konnte ich oft aufgrund der Abbildungen nicht genau erkennen, wie die jeweilige Übung auszuführen war. Die Trainerin war sehr bemüht und kam laufend zu mir, um mir die Übungen vorzuzeigen.


Nachdem ich dann die zweite Abfolge vier Mal gemacht habe, kam eine weitere Abfolge von Asanas, welche jeweils nur einmal auszuführen waren. Was diesen Abschnitt besonders anstrengend gemacht hat, war die Integration von „Chaturanga“ nach jeder einzelnen Asana. Diese Abfolge von Brett, aufschauender Hund sowie herabschauender Hund geht mit der Zeit sehr in die Armkraft. Mit zunehmender Anstrengung und fehlender Kühlung im Raum wurde mir so heiß, dass ich nach meinem Wasser gegriffen habe, um mich etwas zu erholen. Als die Trainerin das gesehen hat, eilte sie sofort zu mir und machte mich darauf aufmerksam, dass man während der Ashtanga-Praxis nichts trinkt. Total verschwitzt und schon ziemlich erschöpft habe ich mich wieder meinem Blatt Papier mit den nächsten Übungen gewidmet.


Eine Asana war dabei, für welche ich definitiv zu wenig flexibel war. Um meinen guten Willen für diese Einheit zu zeigen, habe ich der Trainerin eine Übung gezeigt, welche meiner Meinung nach der vorgegebene Asana ähnlich war und welche ich aus dem Hatha Yoga kannte (den Fisch). Daraufhin hat mich die Trainerin nur irritiert angesehen und mir erklärt, dass es bei Ashtanga keine Variationen gibt – man führt die Asanas genau so aus wie vorgegeben.


Nach ca. 1,5 Stunden habe ich alle Asanas mit bestem Wissen und Gewissen ausgeführt und rastete in der Endentspannung. Ich habe mich herzlich bei der Trainerin bedankt, die sich wirklich viel Zeit für mich genommen hat und auch viel Geduld aufbringen musste. Gefühlt habe ich fast alles falsch gemacht, was man hier falsch machen konnte – aber ich weiß nun zumindest, dass diese Art von Yoga nicht die Art von Yoga ist welche ich weiterverfolgen möchte.


Um auch noch einen positiven Aspekt in Bezug auf Ashtanga zu erwähnen - wenn man Freude an einer sehr klar definierten Bewegungsabfolge hat, dann ist diese Mysore-Einheit sicher eine gute Gelegenheit, um mit einer Trainerin gemeinsam an spezifischen Asanas zu arbeiten bei welchen man sich gezielt verbessern möchte.


Habt ihr schon einmal Ashtanga Yoga praktiziert? Wie hat es euch gefallen? 😊

27 Ansichten4 Kommentare

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4 commentaires


Invité
11 oct. 2023

Guten Morgen, Ashtanga hab ich auch eine zeitlang gemacht und geliebt. Es wurde mir aber mit der Zeit zu strikt. Weiterhin schöne Reise. Deine Bilder schauen super aus 😘

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JW
JW
18 oct. 2023
En réponse à

Vielen Dank lieber namenloser Gast ☺️

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Invité
08 oct. 2023

Danke für den Einblick in Ashtanga Yoga! Da bin ich noch meilenweit entfernt. Ist sicher auch gut für Menschen, die eine gewisse Routine benötigen. Für die letzte Übung musst ja aus Gummi sein! :) LG, Bogdan

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JW
JW
18 oct. 2023
En réponse à

Ja nicht nur die letzte Übung :) aber es war ein spannendes Erlebnis :)

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