Wieder über die App „Guru-Walk“ buchten wir eine weitere Walking-Tour. Wir wollten jedenfalls den Gyeongbok-Palast besichtigen und mit Tourguide und Hintergrundinfos schien uns das eine perfekte Ergänzung. Wir wurden nicht enttäuscht. 😊
Gwanghwamun-Platz
Die Walking Tour startete am Gwanghwamun-Platz, welcher sich direkt vor dem Haupteingang des Gyeongbok-Palasts befindet. Auf dem Platz befindet sich die Statue des Königs Sejong – dem 4. König der Joseon-Dynastie. Die Joseon-Dynastie war das letzte Königreich Koreas, welches über eine Zeit von ca. 500 Bestand hatte.
Gyeongbok-Palast
Der Gyeongbok-Palast wurde 1395 erbaut und war der wichtigste Palast dieser Joseon-Dynastie. Während der Besetzung Koreas zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ein Großteil des Palastes zerstört. Im Jahr 1963 wurde die Anlage zum Kulturgut erklärt und anschließend schrittweise in einer möglichst ursprünglichen Form wieder aufgebaut. Die Anlage beherbergt das nationale Palastmuseum sowie das nationale Volkskundemuseum.
Die Palastanlage umfasst viele weitere interessante Gebäude, welche damals zu jeweils ganz speziellen Zwecken genutzt wurden – ich gebe euch einen Überblick zu einigen damals besonders wichtigen Gebäuden.
Geunjeongjeon ist der Thronsaal, in welchem der König während der Joseon-Dynastie seinen Beamten Audienzen gewährte oder ausländische Besucher empfang. Die Sajeongjeon-Halle war damals das Verwaltungsgebäude des Königs, in welchem er seinen alltäglichen Aufgaben nachkam.
Im Gyeonghoeru-Pavillon wurden Staatsbankette und andere wichtige Feierlichkeiten abgehalten. Das Gebäude wurde hauptsächlich aus Holz gebaut und steht auf 48 massiven Steinsäulen. Durch mehrere Steinbrücken ist das Gebäude mit der restlichen Palastanlage verbunden.
Die Gangnyeongjeon-Halle diente als Hauptwohnsitz des Königs. Das Gebäude besteht aus 14 Kammern. Der König schlief in einer zentralen Kammer umgeben von seinen Angestellten welchen ihn beschützten bzw. direkt Befehle entgegennehmen konnten.
In der Gyotaejeon-Halle befand sich der Hauptwohnsitz der Königin.
Der Hyangwonjeong-Pavillon ist ein sechseckiger, zweistöckiger Pavillon, welcher im Jahr 1873 erbaut wurde. Dieser wurde in einem See auf einer künstlichen Insel errichtet und durch eine Brücke mit dem restlichen Palastgebäude verbunden.
Neben den Gebäuden und den interessanten Hintergrundinformationen rund um diese war auch die gesamte Parkanlage rund um die Gebäude sehr schön und jedenfalls einen Spaziergang wert.
Nationales Volkskunde-Museum
Wie schon oben geschrieben beherbergt die Palastanlage heutzutage auch das nationale Volkskundemuseum, welches wir im Zuge der Walking Tour auch besucht haben. Ursprünglich wurde das Museum im Jahr 1945 von der US-Regierung an einem anderen Standort eröffnet. Im Jahr 1993 eröffnete das Museum an seinem heutigen Standort. Im März 2021 eröffnete eine Ausstellung die Gegenstände des 20. Jahrhunderts sowohl aus der Joseon-Zeit als auch aus dem modernen Korea zeigt.
Songhyun-Park
Nach dem Besuch des nationalen Volkskundemuseums sind wir zu diesem wunderschönen kleinen begrünten Park spaziert. Es war gerade Sonnenuntergangszeit und das Bild auf diesem von Blumen übersehenen Platz zu stehen und den verfärbten Himmel mit Wolkenkratzern im Vordergrund zu beobachten, war ein tolles Erlebnis.
Das war mein kleines Überraschungshighlight dieser Tour.
Insadong-Street
Die Walking Tour hat dann an der Insadong-Hauptstraße geendet. Diesen Stadtteil habe ich bereits in einem vorherigen Beitrag über Seoul beschrieben. Wir haben die Gelegenheit genutzt und gleich einige Souvenirs geshoppt.
Diese Tour hat mir gut gefallen, weil sie sowohl sehr informativ war, was die Geschichte Koreas betrifft als auch was das jetzige Leben in Seoul angeht. Unser Tourguide konnte als Einheimischer einige Insights geben und wir hatten eine super Zeit. 😊
Vielen Dank! Ich hoffe es inspiriert für zukünftige Reisen 🙂
Das finde ich auch! Da braucht man keinen Reiseführer mehr. :)
Mein Eindruck ist, dass die (über)lebensgroße Darstellung von wichtigen Persönlichkeiten wie Sejong wohl etwas ist, das alle Kulturen gemein haben. Auffallend ist, wie oft scheinbar in Japan und Korea die repräsentativen Gebäude direkt an einem Gewässer angelegt werden bzw. wurden. Ist das für dich auffällig gewesen?
Ich mag deine Hintergrundgeschichten und bewundere dein Wissen. Du bist sehr fleißig und ich danke die dafür, dass du all dieses Wissen für uns zusammensuchst. Man hat fast das Gefühl selbst schon dort gewesen zu sein. Deine Aufnahmen sind exzellent, danke! 🙂