Mit Osaka habe ich meine Japan Reise abgeschlossen. Hier habe ich nur einen ganzen Tag verbracht, bevor es dann am Folgetag zeitig in der Früh zum Flughafen weiter ging.
Osaka Burg
Die Burg ragt auf einem Plateau wie ein wunderschöner Wächter über der sonst für mich recht grauen und unspektakulären Stadt.
Das Hauptgebäude hat von außen 5 Stockwerke, von innen sind es aber sogar 8, da 3 Stockwerke „unsichtbar“ sind, weil sie keine Fenster haben. Im Inneren der Burg befindet sich ein Museum, welches über die Geschichte der Burg informiert und im obersten Stockwerk befindet sich eine Aussichtsplattform, auf welcher man einen 360 Grad Blick über Osaka hat.
Rund um die Burg herum sind ein wunderschön angelegter Park sowie Burggräben.
Eine traditionelle Teezeremonie
Da in Japan der Tee eine sehr hohe Bedeutung hat, wollte ich einmal den Ablauf einer traditionellen Teezeremonie miterleben. Deshalb habe ich mich spontan für eine Teezeremonie angemeldet. Ich war die einzige Teilnehmerin an diesem Tag, also eine sehr private Teezeremonie. Bevor ich durch den Ablauf Schritt für Schritt durchgeführt wurde, hat mir die Gastgeberin noch etwas über die Geschichte der Teezeremonie erzählt.
Sen no Rikyu wird als einer der Begründer der Teezeremonie genannt. Er wurde vor 400 Jahren im Großraum Osakas geboren und schuf bereits in jungen Jahren Rituale, die er über sein Leben hinweg perfektionierte. Früher war die Teezeremonie nur Männern vorbehalten, welche dann bei dieser über Themen wie Kriegsstrategien oder politische Angelegenheiten sprachen. Vor etwa 150 Jahren wurde es dann auch Frauen ermöglicht an Teezeremonien teilzunehmen.
Für ein gutes Erlebnis einer Teezeremonie steht das Wort Wa-kei-Sei-Jaku. Dabei bedeutet „Wa“, dass Gastgeber sowie Gast ihre Herzen füreinander öffnen, „Kei“ steht für gegenseitigen Respekt, „Sei“ bedeutet rein (sowohl im Geist als auch in der Wahrnehmung) und „Jaku“ steht für Ruhe zu jeder Zeit. Was man nun schon an den Bedeutungen der einzelnen Bestandteile herauslesen kann, ist, dass die Teezeremonie fast schon einen meditativen Zugang hat. Meine Gastgeberin meinte ich soll alle meine Gedanken, die mir im Kopf herumschwirren, ausblenden und mich nur auf die Teezubereitung und was ich dabei wahrnehme - wie zum Beispiel die Geräusche - fokussieren. Es ist nicht üblich, dass man bei solchen Teezeremonien viele Gespräche führt.
Neben dem Ritual der Teezubereitung ist auch das Rundherum äußerst wichtig und bedarf einer genauen Planung. Die Teeschalen sowie auch die Süßspeisen, welche zum Tee gereicht werden, werden je nach Jahreszeit/Monat speziell ausgewählt. Es wird auf jedes Detail geachtet. Ich durfte mir eine Teeschale in einem herbstlichen Design aussuchen und habe eine Süßspeise im Halloween-Look bekommen, die sehr gut war.
Nachdem mir meine Gastgeberin das Ritual vorgezeigt hat, durfte ich dann anschließend selbst meinen Matcha-Tee zubereiten.
Wenn ihr einen meiner vorherigen Artikel gelesen habt, wisst ihr, dass ich kein großer Matcha-Fan bin. Dennoch würde ich das Erlebnis der Teezeremonie jedenfalls weiterempfehlen – es war eine spannende Erfahrung!
Ich habe nicht viel Zeit in Osaka verbracht, aber ich denke, dass man hier auch nicht viel mehr Zeit benötigt. Perfekt für einen Kurzbesuch, aber ansonsten lohnt es sich eher die Zeit in anderen Gegenden Japans zu verbringen.
Eine Teezeremonie möchte ich unbedingt auch einmal machen! Ich stelle mir das sehr meditativ vor - auch wenn ich etwas nicht verstehe: wenn es nicht üblich ist, dass bei den Zeremonien viel gesprochen wird aber früher u.a. Kriegsstrategien bei der Teezeremonie diskutiert wurden - wie funktioniert das? Einer sagt am Anfang man solle Land X den Krieg erklären, alle anderen sagen „Passt“ und dann wird zwei Stunden lang in aller Ruhe Tee getrunken?
Wie hat der Tee geschmeckt? Das Ritual, wie du es beschreibst, hat meiner Meinung nach schon etwas meditatives an sich. Die Osaka Burg wirkt schon sehr beeindruckend und schaut ganz anders aus als was wir unter einer Burg verstehen.😉